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JAHRBÜCHER

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PHILOLOGIE UND PÄDAGOGIK.

Eine kritische* Zeitschrift

in Verbindimg mit einem Verein von Gelehrten

herausgegeben von

M. Joh. Christ, Jahn,

Dritter Jahrgang,

Dritter Band. Erstes Heft.

Oder der ganzen Folge

AchterBand. Erstes Heft.

Leipzig,

Drqck und Verlag von B. G. Teubner.

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Si quid novisti rectius istis, Candidas imperti; si non, his utere mecum.

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Hebräische Spraclikunde.

Erster Artikel.

1) Anfangsgründe der hebräischen Sprache , ent-

worfen von D. Ernst Gottfried Adolf Böckel. Berlin , bei August

Rücker. 1824. 92 S. 8. nebst zwei Tabellen. [Vgl. Jen. Lit. Zeit. 1825 No. 71. AViner's u. Engelh. Neues krit. Journ. der theol. Lit. III, 3 S. 368 37!). Leipz. Lit. Zeit. 1825 No. 291. Seebode's Neue krit. Bibl. 1827, 1 S.81 89.]

2) Formenlehre der hebräischen Sprache^ zum Ge-

brauch für Schulen und zum Selbstunterricht von Carl Reyher. Gotha , bei Carl Glaeser. 1825. ilV u. 118 S. 8. nebst zwölf Tabellen.

[Vgl. Leipz. Lit. Zeit: 1825 No. 290.]

3) Die hebräische Sprache für den Anfang auf

Schulen und AIi:ad,eJJlien. Zunächst zum Gebrauch bei seinen Vorlesungen \on 'tläphael Ilanno, der Philos. Doktor und ausserord. Prof. an der Univ. zu Heidelberg. In zwei Abtheiliingen. Heidelb., Neue akademische Buchh. von Karl Groos. 1825. XIII u. 153 S. 8. [Erste Abtheilung.]

[Vgl. Gott. gel. Anz. 1825 No. 135. Seebode's Neue krit. Bibl.

1826, 6 S. 579 592. Allgem. Schulzeit. 1827 Litbl. II

No. 35.]

4) Hebräische Paradigmen tabellarisch zusammengestellt

von M. Julius Friedrich Eötlcher , Collaborat. an der Kreuzschule zu Dresden. Dresd. , Wagnersche Buchh. 1822. XXV Tab. in gv. 4. [Vgl. Allg. Schulz. 1826 Litbl. II No. 38.]

Öo erwünscht dem Freunde der Wissenschaft das Lehen und die Betriebsamkeit sein muss , die sich seit einer Reihe von Jahren auch auf dem Gebiete der hebräischen Literatur gezeigt haben, so sehr wird bei näherer Betracbtung diese Freude durch die Wahrnehmung getrübt, dass so viele jenem Fache ihreThä- tigkeit zugewandt haben, welche dazu, nach dem Erfolge zu urtheilen , keinen innern , sondern höclistens einen äussern Be-

1*

4 Hebräische Sprachkunde.

ruf hatten, und die auf keinem andern Gebiete der Sprachge- lehrsamkcit als Schriftsteller aufzutreten gehabt haben würden, ohne sich vorher weit sorgfältiger auf demselben umgesehen und selbst noch Vieles gelernt zu haben. Doppelt unerfreulich ist die Erfahrung, dass selbst Beurtheiler in nahmhaften Litera- tur-Zeitungen solclie Erzeugnisse mit einem Lob und Beifall empfangen können, die beweisen, auf welchem niedrigen Stand- puncte sich wenigstens noch ein Theil desjenigen gelehrten Publicum's befindet, das man mit allem Recht als urtheilsfähig sollte voraussetzen dürfen. Desto angenehmer sind dann aber die Beispiele eigenthümlicher und selbständiger Forschung, ei- nes in die Gründe der Erscheinungen eindringenden oder we- nigstens denselben nachspürenden wissenschaftlichen Geistes, der dieErkenntniss der Wahrheit einzig weiter zu bringen ver- mag. Zu der ersten dieser Bemerkungen sieht sich der Reo. zunächst durch die beiden ersten der genannten Sprachlehren veranlasst, durcli deren Bekanntmachung weder die Wissen- schaft selbst noch der Schulunterricht etwas Bedeutendes ge- winnen kann; sie findet auch auf einige der später zu beurthei- lenden Uebungsbücher ihre Anwendung. Dagegen können die zwei letzten der oben genannten Schriften allerdings für Wissen- schaft und Unterricht förderlich werden, die von Ilanno, wenig- stens theilweise, mehr in der ersten, die von Böttcher mehr in der zweiten Hinsicht.

Was zuvörderst die Anfangsgründe von B ö ekel betrifft, seist schon von Andern mit Recht gerügt worden, dass keine Vorrede den Zweck des Verf. und denStandpunct, von welchem sein Lehrbuch beurtheilt sein will, näher bezeichnet. Zwar bemerkt Ilr. B. in der ^egen den Rec. in der Leipz. Lit. Zeit, gerichteten Nachrede zu seinen Anfangsgründen, AUg. Lit. Zeit. 1826 No. 26, „rföss er sie zum Leitfaden jür seine Vorlesungen bestimmt habe^ und dass nur auf ausdrückliches Perlangen des Verlegers die sich darauf beziehenden JForte auf dejn Titel weggelassen sind.'-'- Allein hiegegen darf doch erinnert werden, dass der Verleger hier etwas verlangte, wozu er kein Recht hatte, worin folglich Hr. ekel als Verfasser demselben durchaus nicht hätte willfahren sollen. Oder sollte es dahin gekommen sein, dass die Scliriftsteller nur den Zwecken der Buchhändler, nicht denen der Wissenschaft und des gelehrten Publicum's die- nen müssen? Für eben so unstatthaft muss Rec. die dort ge- äusserte Ansicht erklären , „rfffss solch ein individuellen Zwek- ken dienendes Compendium auf eine Recension keinen Anspruch mache'-'- :, denn der öffentliche Lehrer muss es sich nicht nur gefallen lassen, sondern selbst wünschen, dass die öffentlich gemachten Ilülfsmittel seines Unterrichtes einer unparteiischen Kritik unterworfen werden.

Im Allgemeinen muss der Rec. auch nach der gegebenen

Boclcel: Anfangsgründe der Hebräischen Sprache. 5

nachträglichen Erklärung des Vf. sein Urtlicil daliin abgehen, dass die „Anfangsgründe'"', wenn sie schon neben der Elemen- tar- und Formenlehre auch die Syntax umfassen, fi»r jeden Zweck, auch für den ersten Unterricht, ungenügend seien; überall erscheint diess Corapendiiim zu dürftig, oberflächlich, unbestimmt, mit zu geringer Sorgfalt ausgearbeitet ; daher es oft mit sich selbst in Widerspruch geräth , und bei aller Kürze doch wieder Ueberflüssigesund Wiederhohlungen enthält. Mchts desto weniger anerkennt Rec. gern, dass sich auch Proben eige- ner Beobachtung und richtige selbständige Ansichten finden, de nur um so mehr bedauern lassen, dass der Verf. nicht tiefer geforscht, nicht umfassender und besonnener gearbeitet hat. Dahingehören besonders folgende Stellen, § 15, 11: „Vor der Tonsylbe bekommt ein leerer Buchstab oft ein Kamez; bb3 statt Sb2, api statt üpv" Vgl. §54, 3. 58, 5. Durch diese Beobachtung wird man in Beziehung auf Verbalbildung mancher unnöthigen Dialectsvergleichungen, die sich in den meisten Grammatiken noch finden, überhoben. Nur ist an der Richtig- keit des Beispieles bba sehr zu zweifeln, da sich wohl nur Sb3 oder Ss3 findet; aber Beispiele, wie nrS, n»X72, sind häufig. Richtiger als gewöhnlich ist auch § 19, 2: „Vor Gutturalen mit Kamez, ausser vor m, bekommt der Artikel auch wohl Segol." Nicht zu missbilligen scheinen ferner die Benennungen Verba deminutiva § 31, 2, und Polel, Polal^ Hithpolel § 54, 10; die Ansicht § 56,4: „Nach einer andern Quiescens otiirt n, z.B. N^is^, N^^jJDn"; denn in solchen Fällen kann weder vom Quie- sciren noch von Mobilität des n die Rede sein; die Zusammen- stellung § 57, 4 und 5 über die Participia der Verba nS, und die Bestimmung § 76, 5, dass das ^ copulativura immer im ^ conversivura mit enthalten sei. Gern wollte der Rec. hierher auch rechnen § 75, 12: „Statt eines Pronominis reflexivi wer- den die Suffixa personarum gesetzt, i'dh /äw, auch sich'-'-, wenn nicht der Verf. selbst auf die Rüge desLeipz. Recens. hin diese nach unserm Dafürhalten richtige Beobachtung in der Nachrede zurückgenommen und durch ein Versehen bei'm Abschreiben oder Corrigiren entschuldigt hätte. Indessen^ hat sich der Leipz.Rec. selbst nachher (Leipz. Lit.Zeit. 1826 No.67 S.534) zur Behauptung des Vf. bekannt , imd die Beweisstelle Ezech. 34, 2. 8. 10. angeführt, wo nnt< se ipsos bedeute; und ohne Zweifel hat er in der Ansicht jener Stelle ganz recht, wenn schon Ewald krit. Gramm, der hebr. Sprache S. 623, § 340, 1, es nicht will gelten lassen, sondern nnk c-'yHn und Dnixii?*!"» er- klärt: sie weideten jene, wobei man sich nichts Deutliche« den- ken kann. Aber es lassen sich noch mehrere Beispiele anführen, die den von Ihn ekel unwissentlich behaupteten richtigen Satz ausser Zweifel setzen: 2 <Sö;/i. 15, 25: T\)r\''^ ■'?'*H5 ^f?. ^^^.^ °i< nni3-nf<i ^^** ''^.^1'"!') "'^.^'''^n.l« Hier geht 'doch In« ganz ge-

6 Hebräische Sp rachkundc.

wiss auf das Subject des Verbi nij'in, und dass diess noch ein anderes Object bei sich hat, thut ganz und gar nichts zur Sache ; auch wäre es hier sehr nahe gelegen zu sagen r3Q-ni< statt 1ni<, wenn in solchen Fällen durchaus eine Umschreibung gebraucht werden müsste. Bei Jerem. ü ^ 19: n"* dn3 niD-'VD» on timh Cin^< xibn, lautet der zweite Satz vollständig cnnk ü'<C;_'>^:iv Dn, und DON hängt unmittelbar vom Verbo (freilich nicht vom Subjecte) ab, die Umschreibung mit tyaj zu gebrauchen wäre aber hier, wie in mancher andern Stelle, ganz unschicklich. End- lich trage ich auch kein Bedenken, hieher zu ziehen die Stelle JKrorf. 5, 19: Vja nni< SM";;\y"; •'^3 •'*icu? '):o''j) , wo der Zusammen- hang durchaus zu erfordern scheint , dass man tzrva. als Reflexi- vura nehme; deim wollte man onkauf SN"ib> •'J3 beziehen, so ent- stände ein sehr matter, unbedeutender und schiefer Gedanke. Die Zahl derjenigen Regeln aber, worin der Yf. sich als einen ungründlichen und oberfläclilichen Grammatiker zeigt, ist ungleich grösser, und es ist uns unbegreiflich, wie der Reo. in der Jen. Lit. Zeit, die Präcision und Deutlichkeit derselben rühmen, und diess Büchlein für eine skizzirte Darstellung des Nothwendigsten aus der hebr. Grammatik erklären , ja gerade die höchst unklare und verworrene Elementarlehre vorzüglich lobenswerth finden konnte. Diese enthält sehr viel Unrichtiges und Unbestimmtes, z.B. § ß, 13 die Definition des n mappika- tum : „Ein zur Wurzel des Wortes gehörendes, also weder bloss formales , noch die Stelle eines andern Consonanten vertreten- des n wird am Ende ausgesprochen'^ u.s. w. Sonach könnte das Suff. 3 pers. sing. fem. n— kein Mappik erhalten. § 8, 11: „Diess (dass zwei Consonanten nach einem gedehnten Vocal zur fol- genden Sylbe gehören) ist nur da nicht der Fall, wo die Ety- mologie eine andere Sylbenabtheilung fordert, z.B. niSap", jik- tol-nah." Keineswegs ist die Etymologie Ursache hievon; (sonst müsste auch d"»ST3p so getheilt werden), sondern dass Cholem hier wirklich kein gedehnter Vocal ist ; wie passt aber zur Ansicht des Vf. die Abtheilung von ?ip,^, ^Y?i^' welche der Etymologie geradezu widerstreitet*? Nicht richtiger ist Regel 15 dieses §, nach welcher man ^iSVn lesen soll ha-l'lu, da es vielmehr hal-l'lu heissen muss; zu allgemein § 11, 1 über die Assimilation des 3 ; Reg. 10 über die Verwandlung des n in n, die auch der Reg. 3 widerspricht,- § 14, 3 über die Vocale un- ter Gutturalen , u.a.m. Nicht genauer ist, wie sich leicht er- achten lässt, die Abhandlung der Formenlehre. So wird § 17, 7 das Femininum r\n'\i*. vom Masc. n"i'« abgeleitet, da es vielmehr von n-ik herkommt, wie hSd« von bpk, während n-jk das Fem. nn*iN bildet. Nach § 18, 6 hätte nSty»rj im Plur. nV^P^.. Aliein da im Sing, auch die Form n'jxyib» üblich ist, so müsste wohl der Plur. abs. , wenn er vorkäme , nib'i'c» lau- ten,' freilich kommt uurnlWcD Ps. 136,9 und vor Suff. Psi 114,

Bückel: Anfiingsgründe der Hebräischen Sprache. 7

2 vor, allein beide Steilen beweisen nichts für den Stat. absol. Ebend, Reg. 8 wird von rflV) der Plural dtip-! gebildet , wo; für es kaum einen Beweis giebt; denn die Stelleu Rieht. 11, 37, vgl. y. 38 und Ps.45, 15, auf die sich des Vf. Ansicht vielleicht gründet, sind ganz dagegen. Wie unbestimmt und in dieser Ausdehnung irrig ist § 20, ß: „In mehrsylbigcn Wörtern wer- den (im St. constr.) die veränderlichen Vocale der erstem Sifl- ben weggeworfen'^ ! ünnöthige Wiederhohlungen und Verwei- sungen , die doch dem Schüler nichts anschaulich machen, fin- den sich § 2i, 10; § 25, ß; § 2«, 2 und 3; § 39, 7. Auch der Vf. ist §32, 4, so wie Reyher § 64, 2, c, der Mei- nung, dass Fiel eine privative oder negative Bedeutung, habe, wogegen Rec. sicli schon anderwärts ausgesprochen hat; man vgl. auchH anno S.80,Ewald S. 199 und zumilohenl. S.118. Aber nach § 33, 3 soll sogar Iliphil, wiewohl seltener, priva- tive Bedeutung haben, z.B. \in; besitzen, ^•'•^in aus dem Besitze verdrängen. So hätte in diesem Verbo nicht nurHipbü, son- dern Kai selbst privative Bedeutung; denn auch u;*}'; findet sich in der Bedeutung: einen aus dem Besitz verdrängen. Diess geht aber ganz natürlich zu; denn wenn man eine Person in Besitz nimmt, d. Ii. zinsbar oder zum Sclaven macht, so ist damit nothwendig verbunden, dass ihr früheres Eigenthum ganz oder theilweise nicht mehr ihr gehört, sondern in die Ge- walt des Bezwingers, Eroberers kommt; also wird sie dann aus dem Besitze verdrängt. Ungenau sind auch die Regeln über die Bedeutung des Niphai § 34, 1 und 4; denn hiesse {<v nur sich fürchten^ nicht auch einen fürchten^ so könnte i<"5ia nicht die Bedeutung gefürchtet werden erhalten , und sich ver- U7ireinigen ist nicht RefLexhum von unrein sein^ sondern von unrein machen. Nach § 42, 2 wird der Imperativ vom Futuro gebildet, indem man die Präformativen weglässt; ähnlich Hanno S. 70 u. 99. Eine sonderbare Ansicht, von der ich mich wundere, dass neulich auch Ewald § 159 ihr beigepflichtet und sie zu begründen gesucht hat. Rec. muss sie durchaus für unrichtig und naturwidrig erklären. Das Einfachste ist wohl in der Regel als dasAeltestc anzunehmen; und das Bedürfniss des Imperativs musste eines der frühesten iji der Sprache sein , da- her seine grosse Aehnlichkeit mit dem Infinitiv; weit eher liess sich das Futurum eine Zeit lang entbehren. Auch lässt sich nicht denken, dass gerade die wesentlichen und bedeutungsvol- len Präformative weggelassen worden wären. Welcher Umweg muss ferner nach dieser Ansicht für die Bildung des Imperativs in den Formen Niphai , Iliphil und Hithpael gemacht werden, wie sich aus Reg. 5 ergiebt, wonach in den genannten Conjuga- tionen das durch Contra ction ausgefallene n wiederkommt! Da- rum behauptet aber Rec. nicht, dass das Fut. vom Imper kom- me, wie diess auch nach Gramm. §35, 1 nicht Hrii. Gesenius

S HebräischeSprachkunde.

entschiedene Ansicht ist (wenn schon Ew. S. 285 Note 9 sie ihm wegen Lehrg. 8.878 zuschreibt), sondern vom Inßmtiv. Ohne die nöthige Umsicht ist wieder die Regel 6 ebend. abgefasst: „Wo ein Fut. apoc. statt findet, da wird der Imperativ von die- sem abgeleitet." Der Vf. meint wahrscheinlich nur das Fut. apoc. Hiph. im regulären Verbo, und es ist zu wünschen, dass die Anfänger diese Regel vergessen , bis sie von andern Futuris apoc. bei Verhis iir, '''v, nS hören ; aber selbst beim regulären Verbo behauptet die Regel zu viel; vgl.Seebode'skrit. Bibl. 1826, S S. 247 und Threii. 5,1: ts^^an, wo freilich das Keri nü-'an verlangt; aber warum sollte niclit ts^in geschrieben werden? Denn wäre die abgekürzte Form des Imper. die einzige übliche gewesen, so könnte auch jenes •> nicht stehen, das doch auch Ps.l42, 5 sich findet. Nach § 43, 3 sollte man denken, in den Verbis med. E und 0 sei das Partie. Benoni immer dem Präte- rito gleichlautend, was doch keineswegs der Fall ist; denn nie findet sich SN\y für petens , sriN für amans , sondern immer hiiSi}, ariN. Ebend. Reg. 8: „Auch giebt es (im Partie.) eine Femininendung auf n— , jedoch nicht in Hiphil undHophal." Der Vf. behauptet ziemlich zuversichtlich einen Satz, der durch eine bedeutende Anzahl von Beispielen widerlegt werden kann; vgl. Genes. 35, 8: np^ic. Levit. 14, 21: ni^y«. Numer. 5, 15: n-^sin. Esth. 2, 20: n-r^n. Proverb. 19, 14: nS^^yc. 2 Chron. 3,11: nr^o. IKön. 13, 2425.28. Jerem. 36, 30:'n3S;yö. Ge- nes. 38, 25: riNisJi» (aus nNS!i»). Jesaj. 12, 5: ny']^»(Keri). Seine eigenthümliche Eintheilung der anomalischen Verba hat *keine Vortheile vor der gewöhnlichen, und verursacht eher un- nöthige Schwierigkeiten. Nach § 60, 7 steht das Pronomen nt dieser, nähml. Ort, für das Adverbium hier\ aber wahrschein- licher ist nj eben so ursprünglich Adverbium als Pronomen; vgl. das Griechische öe, wovon erst oös, das Deutsche rfa, wel- ches gewiss älter ist als das und der. Auch der Vf. folgt in der Syntax (an der sich allerdings auch noch Manches aussez- zen lässt) § 65 , 1 der gewöhnlichen, aber höchst unphiloso- phischen Ansicht, dass der unbestimmte Artikel im Hebr. durch den bestimmten vertreten werde; doch ist dieser Irrthum schon von Andern widerlegt worden. Falsch ist natürlich auch § 66, 6: „Der Vocativ wird häufig durch den Artikel bezeichnet: z.B. tiictön o Himmel!'^ eine Meinung, der auch Reyher § 103, 3 und Hanno S. 148, vgl. 72, folgen; das Richtigere giebt Ew. S.568, § 295, a, f. Manches Andere der Art, z.B. von Ellipsen u. dgl., übergeht Rec. absichtlich, weil der Vf. es mit den meisten bisherigen Grammatikern gemein hat; so auch § 69, 4 über den Gebrauch von ni<» oder die Verdoppe- lung des Adjectivs, um einen Superlativ auszudrücken; vgl. Reyher § 109, 2, c; diess ist ja nur ein rhetorischer Ge- brauch des Superlativs bei Griechen und Römern, den man

Reyher: Formenlehre der Hebräischen Sprache. 9

doch billiger Weise den Hebräern nicbt axicli als Pflicht zumu- tlieii darf. Aber allzu obciflächlidi ist § 81, 2: „Oft haben sie (zwei mit einander verbundencPräpositionen) die Bedeutung der einfachen ; wenigstens ist die Nuancirung fast unmerklich: i^nNü = "''^nisi nacli; Dy>9 = ny von." Wie man nur so etwas schreiben kann! Wie ist es gedenkbar , dass, wenn zwei Prä- positionen von so ganz entgegengesetztem Begriffe verbunden werden , diess eine nur unmerkliche Nuancirung gebe ! Die Nuancirung ist keine andere, als dass durch die vorgesetzte Präposition in der Regel der Begriff" der nachfolgenden aufge- hoben, und also das Aufhören des friiher bestandenen Verhält- nisses bezeichnet wird. Zwar weiss ich wohl, dass auch diese Ansicht noch Viele mit dem Vf. theilen; aber auch Stellen, wie Exod. 14, 19 , Josu. 8, 2, Jerem. 9, 21, Ezech. 40, 7 be- weisen sie durchaus nicht, wenn schon ^c dort nicht den oben angegebenen Begriff hat; aber es bezeichnet die Richtung, wie im Griech. Tcgog c. gen.

Der Druck des Buches ist schön, aber an Druckfehlern ist grosser üeberfluss ; Rec. hat deren nicht nur vier bis fünf, wie der Rec. in der Jen. Lit. Zeit. , sondern Avohl die vierfache An- zahl bemerkt, mit deren Aufzählung er jedoch den Leser nicht behelligen will.

Der Vf. von No. 2 hat zwar sein Buch mit einem Vorworte versehen, worin er seinen Zweck angiebt, aber die Erscheinung desselben hat er dadurch keineswegs genügend gerechtfertigt. Er sagt nähmlich S. V: „Es scheine ihm an einetn Buche zu feh- len., welches die einjachsten Gesetze der hebr. Sprache einfach und klar entwickele., ohne entweder bloss Bruchstücke einer hebr. Sprachlehre zu liefern., oder durch eine grosse Masse vo7i Bemerkungen das Gedächtniss des Anfängers zu überfüllen. Durch das Eine werde dieser eine geunsse Oberflächlichkeit in seiner grammatischen Kenntniss erhalten, durch das Andere nur mit Mühe und Noth seinen gram?natischen Cursus beendigen können. Denn wenn auch die geschickte Leitung des Lehrers das dem Anfänger nicht nothwendig zu Lernende heim Unter- richt überschlage^ so werde doch dieser., theils., um die Bemer- kungen , welche der Lehrer beim Unterricht macht , ivieder zu ßnden., theils um sich die bündige Sprache seiner Gramma- tik zu erklären., sehr leicht in Versuchung gerathen., das Ganze seiner vollständigeren Sprachlehre durchzugehen. Wie viel Zeit und Mühe dabei verloren gehe., und tvie wenig der Anfänger im Gedächtnisse behalte., dürften Sachverstän- dige wohl kennen.'-'' Schon hier kann Rec. des Vf. Ansichten nicht theilen. Ihm scheint es nichts weniger als ein Unglück, wenn lernbegierige und zugleich fähige Schüler in Versuchung gerathen, das Ganze einer vollständigen Sprachlehre durchzu- gehen. Diess werden sie wohl nicht thuu, bis sie schon au der

10 Hebräische Sprachkunde.

Hand des Lehrers einen ersten Cursus gemacht haben, und dann kann es nicht anders als im Ganzen und Einzelnen der Griindlichkeit und Tiefe ihrer Erkenntniss förderlicli sein. Mühe soll und muss das Lernen einmalil kosten, und diese dem Schüler ersparen zu wollen, ist ein eitles, sich selbst bestrafendes Be- ginnen. Gesetztauch, dass der Schüler manche einzelne Er- scheinung wieder vergesse: diess schadet nichts; hat er nur den Bau der Sprache überhaupt erkannt und gefasst, so wird er jene beimWiedervoikommen schon einzureihen und in ihrem Zusammenhange zu begreifen vermögen. Der Vf. indessen ent- schloss sich, einen Leitfaden jener Art auszuarbeiten, und dem Publicum zu übergeben. Als Haupterfordernisse schwebten ihm dabei vor : „Z>/e Hauptsache sollte kurz ujid b ü n d ig dargestellt sein, doch zugleich so, dass sie tiefere Blicke in den Bau der hebräischen Sprache thun Hesse, vor Alem aber sollte Deutlichkeit im Ganzen und im Einzelnen stattfinden, so dass sich der Anfänger einen vollständigen und deutlichen Ue- berblick über den Bau der hebräischen Sprache machen könnte.'''' Sehen wir nun, ob und in wie weit der Vf. seinem Ziele nahe gekommen ist.

Das Ganze besteht aus zwei Haupttheilen , der Ele- mentarlehre und Formenlehre, in 112 fortlaufenden §§; die Syntax blieb ausgeschlossen. Die Elementarlehre enthält zwei Abschnitte, l) Schriftzeichen der Hebräer , in vier Capiteln 1) von den Consonanten ; 2) von den V^ocalen a) Haupt\oc^\Q, b) /fa/6vocale (Schwa und Chatheph) ; 3) vom Bagesch, Mappik und Maphe; 4) von den ^ccewiew, Makkeph und Metheg. II) T er- änderungen der Consonanten und Vocale, von der Sylbenabthei- lung und dem Tone, wieder in vier der Hauptüberschrift ent- sprechenden Capiteln. Die Formenlehre hat sieben Abschnitte: 1) Abstammung der Wörter und Angabe der Redetheile ; 2) vom Arlikel; 3) vom Pronomen^ (diese beiden Abschnitte wä- ren wohl logischer in Einen verbunden worden); 4) vom Verbo, in drei Capiteln; 5) vom Nomen, in zwei Capiteln; C) vom Zahlworte', T) von den Partikeln. Gegen die Eintheilung ist nichts einzuwenden, aber desto mehr ^Q^^n die Behandlung und Ausführung, aus deren etwas näherer Betrachtung sich er- giebt, dass der Vf. eine eigene Grammatik zu schreiben nicht geeignet war. Er scliliesst sich zwar genau anGesenius an, wie er im Vorw. S. VII dankbar bekennt, aber er will denn doch zuweilen selbständig sein und aus eigener halber und einseitiger Beobachtung Regeln aufstellen, was ihm aber beinahe jedes Mahl misslingt; daher Mir dem llec. in der Leipz. Lit. Zeit, kaum glauben können , wenn er versichert, er habe das Büch- lein sorgfältig durchgegangen, und darin wenig Unrichtiges gefunden.

Schon dem ersten der ausgesprocheneu Erfordernisse, der

Reyher: Formenlehre der Hebräischen Sprache, 11

Kürze unA Bündigkeit ^ leistet der Vf. kein Genüge. Im Ge- gentheil scheint er es recht eigentlich darauf angelegt zu haben, ohne viel zu geben, doch durch Unaständiichkcit und Breite sich ein gewisses Ansehen von Gründlichkeit zu verschaffen ; da- her es nicht an liäufigen Wiederliohhingen fehlt. So sind z.B. gleich § 1 die Consonantes finales hinten am Alphabet vollstän- dig ausge^ietzt ; dann folgt aber doch noch Anna. 2 : „Fünf Con- sonanten haben am Ende der Wörter eine andere Figur; man nennt sie Finalbuchstaben u. s. w." Auch § 3 über den Ge- brauch der Consonanten als Zahlzeichen ist , nachdem schon im Alphabet ihr Zahlwerth angegeben worden, ziemlich über- flüssig ; das Neue konnte in einer kurzen Anmerkung beigebracht werden. Die §§8 und 9 enthalten ebenfalls viele Wiederhoh- lungen, vgl, z.B. S.12 in d.M. und S.13 unten, und dazu noch §35, 2. Die ungenaue Bestimmung § 17, 4: „Indessen ist vor n und n zuweilen die Verlängerung unterblieben," wird auch § 33, 1 und § 52, 2, a beinahe unverändert wieder ge- geben. § 36, 3 und § 108 über die paragogischen Buchsta- ben, theils überhaupt, theils am Nomen, konnte leicht zusam- men gezogen werden.

Auch gegen die erforderliche Deutlichkeit verstösst diess Lehrbuch sehr oft, indem es dem Vf. selbst an der rechten Klarheit zu fehlen scheint. Was soll man sich z.B. bei § 47,1 denken, wo unter den Wörtern, die den Ton auf Penultima be sitzen^ weh^w andern Verbalformen auch die mit dem Bildungs- zusatz p (2 p. praet. sing, fem.) aufgeführt wird? Diese An- gabe fand sich zwar auch in den frühern Ausgg. von Gesenius Grammatik, aber sie ist wenigstens schon in der sechsten von 1823 weggelassen. Ziemlich unverständlich ist § 54, Anm.: „Statt N'»n kommt imPentateuch xin vor, weil sonst die dritte Fers. sing. masc. zugleich auch die dritte Person sing, fem. be- zeichnete.'' Der Schüler, der noch nichts vonKeri und Chethibh weiss , kann diess unmöglich fassen. § 5S, 2 wird ganz allge- mein gelehrt: „diejenigen Verbalformen, welche mit einem Consonanten schliessen, nehmen Suffixa zu sich, die mit einem Vocale anfangen."- Wie wird diess der Schüler , wenn er nun das Paradigma Taf. VIII erlernt, mit den Formen •'^nSüp, 'ijnSt:;-!, DD^cp, ^V^p''. in üebereinstimmung bringen können? Denn auch § 94, 5 hilft nicht ganz aus. § 58, 5 (nicht 3), a, E werden als Präpositionen, welche Suffixa nom. plur, zu sich nehmen, Q-'Ja'^ und D''^s», genannt, was eben so unphilosophisch ausgedrückt ist, als es dem Lernenden keinen klaren Begriff von der Art der Verbindung geben kann. Wie vertragen sich §85, 1 und 2, 3 mit einander, wo die erste Regel durch die dritte grossen Theils wieder aufgehoben wird. Unklar und Terwickelt müssen dem Schüler auch die Afformativa composita § 97 , 7, b erscheinen *, die Sache hätte sich viel einfacher und

12 Hebräische Sp rachkunde.

deutlicher darstellen lassen. Zur methodischen Deutlichkeit kann Rec. es endlich auch nicht rechnen, wenn in den Para- digmen der Nomina Tat. IX XII die üuale von Noniinibus an- gegeben werden, von denen sie nicht vorkommen, und schon des Begriffes wegen niclit vorkommen können. Was soll man sich z. B. bei dic^, D'in^'u:; (von nJiif der Schlaf) u. dgl. denken*? Und doch bleibt sich der Verf. hierin nicht ganz getreu, son- dern giebt unter DN den Dual C3''.3ty. Dieser Tadel trifft aber auch die Tabellen von Böttcher.

Am meisten müssen wir endlich bezweifeln, ob der Schü- ler durch diese Grammatik zu einem tiefern Blicke in den Bau der hebr. Sprache^ ja zu einem vollständigen Ueberblick über denselben gelangen werde; denn es finden sich im Buche selbst nur zu viele Beweise, dass der Verf. nicht weit unter die Oberfläche eingedrungen ist, keine umfassende Kenntniss der Sprache und über Manches aiis der Elcmeiitarlehre wie aus der Formenlehre ganz unphilosophische Ansichten hat. Höchst mangelhaft ist z. B. § 14, Anm. : „Zuweilen erhalten die Gutturalen ein einfaches Schwa, aber nur nach einem kurzen Vocal, z. B. pyqi^." Also nach allen kurzen Vo- calen, und in allen Stellungen'? wäre denn aber pyriJ in Pau- sa nicht auch richtig'? Vgl. Deuter. 8, 10. Nach § 30 entsteht der Plur. ninrN von na« durch Epenthesis; wie ist es denn aber mit dem Plur. constr. nlnaiz; von naw*? § 40 lehrt der Verf. aus sich: „Umstellung der Vocale erfolgt zuweilen, wenn ein An- hang zu einem Worte tritt, der den Ton nicht hat, z.B. •'JiSiJi^ statt '<:^'5i3;p^." Wie verhält es sich denn mit üDn-i^tü u. s. w., wie mit dem Plural der Segolata*? § 58, 5, ß wird nnp unter den Pi äposs. genannt , die theils Suff. nom. s/wg. theils plur. zu sich nehmen, mit dem Beispiel •'Pnn und innp. Das letztere wird sich aber kaum irgendwo finden; wohl kommt neben Dn''rinn auch onnri vor, aber hier ist die Zusammenziehung we- gen des in der 31itte stehenden n sehr natürlich. Unlogisch werden § 59, 1 nt und nt^T nur durch ein dem letztern vorge- setztes selle7t unterschieden ; denn n;r^n entspricht nicht dem nr, sondern dem n;in; dasselbe gilt von den Formen gen. fem. und comm. §ß5, Anm, wird als Beispiel von Hothpaal nfsann ange- geben; so geschrieben kommt es aber nie vor, sondern "if^Qnn sowie^TpQnn, npsn^, iTpsni; vgl. Ilanno S. i)2. Der Grund dieser Erscheinung lässt sich entweder darin suchen, dass p als ein lialber Guttural betrachtet wird (vgl. Ew. S. 104 oben), oder es lässt sich vielleicht auch annehmen , die Form Hithp. sei zuweilen nicht von Piel , sondern unmittelbar von Kai abge- leitet worden, wenn z. B. Kai schon transitive Bedeutung hatte. Die grosse Verwandtschaft von Kai und Niphal sowohl in Form als Bedeutung scheint der letztern Ansicht nicht ungünstig. § 69, 2 wird die für Rec. neue Regel aufgestellt, dass auch die Vcrba med. 0 hinter dem zweiten Radical im Infin. Patliach

Rcylier : Formenlehre der Hebräischen Sprache. IS

erhalten, und mit dem Beispiele ]'a\^ Inf. ^üf^, vgl. Taf. I, be- legt. Allein schon bei denVerbis med.E ist diess Pathach nicht ausschliessend herrschend, bei denen med. O kommt es wohl gar nicht voi\ Uebcrhaupt ist die Zahl dieser Verba so klein, dass sich von ilineri kein vollständiges Paradigma bilden lässt. Indessen ist die Analogie und der vorhandene Gebrauch viel eher für den 0-laut. Denn das Verb. \^*13 hat auch im Infin. tüia, (Rieht. 3, 25: T:ii2-ny), woher das Subst. verb. ntwa, und von bb> kommt mehrmahls der Inf. constr. nSb-; vor, der doch eine Grundform bb*" voraussetzt. Eben so unrichtig iet § 80, 3, b: „Der Imper. und das Fut. Kai (der Verba ^ä) hat meh- rentheils statt Cholem entweder Patach oder Zere (letzteres ist aber nur beim Verbo ]n3 der Fall)." So wird das , was in Einem Worte ausnahmsweise vorkommt, in die Regel aufgenom- men, während das, was sich in vielleicht zwanzig Beispielen findet, zur Ausnahme gemacht wird. Diesen Irrthum , derauf völligem Missverständniss der Regel bei Gesenius zu beru- henscheint, theilt aber mit Hrn. Reyher auch der Rec. von Böckel in AVin. u. Eng. n. krit. Journ. 8.377. § 84, 2 wird von nto^ das Iloph. 3t: ^i gebildet, und so auch Taf. VII unter den Paradigmen aufgeführt, das doch wohl nie vorkommt, und wenn es vorkäme, leicht von 21t3 abgeleitet werden könnte. Wenn aber wegen i^i-» Jesaj. 54, 17 ein eignes Parad. Iloph. zu bilden war, warum nicht auch für Niphal Taf. II, 9 wegen n:£i3 Jesaj. 43, 10*? § 89 finden sich im Verzeichniss der Verba defectiva mehrere ganz willkiihrlich gebildete Formen wie 1^3, n33, *T>ro u. s. w. : aber wer tiefere Blicke in den Bau der hebräischen Sprache getlian hat, sollte auch wissen, dass ■< zu- weilen durch ein Dag. f. im folgenden Consonanten ersetzt wird; oder sich wie h und j assimilirt. § 90 , 1 wird über das n parag. am Futuro so gesprochen, als ob es an allen Personen desselben gleichmässig vorkäme , wenn sie nur auf den dritten Radical ausgehen ; auch die Erklärung dieser Fut. parag. durch „Futurum Conjunctivi" ist sehr ungenügend und unpassend. Dass auch der Inf. nach Reg. 3 ein parag. n— erhalte, ist in dire- ctem Widerspruch mit § 74, wo diess n— mit Recht als Femi- ninendung dargestellt wird. Ein starkes Versehen ist § 97, 6, dass HN^aj, Prophezeiung, unter den Nominibus mit Präform, erscheint, da doch gleich als Stamm das freilich in Kai nicht gebräuchliche n3D genannt wird. Im Anhang zu § 99, der eine Uebersicht der Nominalbildung von Verbis nach Gesenius giebt, finden sich neben dem aus dem Lehrgebäude Ausgezo- genen auch manche Zusätze , die zum Theil ohne richtige Ein- sicht eingeschoben Murden; auch in der Auswahl hätte etwas kritischer verfahren werden dürfen. So wird No. 5 nSlna ein Primitivum genannt, wofür es doch kein Etymologe wird gelten lassen; vgl. No.3C. Unlogisch ist ebendas. die Verbindung der Denominativa «im und niT'pa. Das Wort ^lo wird sowohl un-

14 Heliräische Sprachkande.

ter Nr. 9 als 25 angeführt , da es doch nur an einem Orte rich- tig sein kann: vgl. Ges. Lehrg. S. 501. 505. Nr. 17 compa- rirt Viindq als Derivatnm von rib, da es doch gewiss von nn^ kommt. Nach 21 ist Dclpn für D»ipnj3 , wie auch Gesen. S^ 505 und sogar Ewald S. 257 unt. annehmen. Rec. gesteht, dass er von solcher Aphäresis keinen BegriflF hat; sollte sich nicht vielmehr diese Form an die vom Futuro abgeleiteten No- mina anschliessen'? Man vergleiche neben b^imn , ciTin , beson- ders auch ntz/in und n"'nVn; s. Ew. S. 26*0, der freilich eine andere Ableitung annimmt. Nr. 24 werden nv/isa und n-inx in Eine Classe gestellt, was unmöglich richtig sein kann, da sich die beiden Wörter vor Suffixis ganz ungleich verhalten; vom erstem kommen die Formen Tiü^i^a, "nnu^fia u. s. w. vor, so dass also Kamez nicht pnrum ist , von ni?N hingegen ini'nN. Daher ist H'^nN wahrscheinlich nur die abgekürzte Femininform von nVHN, wie 0*1:2;^ von n*i''2.^, und wirklich möchte Ezech. 17, 8 in den Worten "rrinM lasS das letzte Wort nichts anderes als das Adjectiv sein; vgl, v. 6 und Ezech. 16, 30: ntoW von t3->V;tü. Nach § 105, 2 b und c a. E. soll der Status constr. in beiden Zahlen durch Wegwerfung des schweren Suffixi gebildet wer- den; welche unnatürliche Ansicht! Vorzüglich dürftig und oberflächlich ist die[Abhandlung der Partikeln in Einem §, 112. Da soll ^"•^'nnN nachdem heissen , und doch Adverbium sein (S. 117 oben), ^"»ji-Sn nur zwischen^ f^nn-^M unter bedeuten, nya nach^ eine Bedeutung die auch von Gesenius nicht er- wiesen ist; bif.^<. neben und Ssn nahe bei kommt in Einem Satze vor.

Auch an Druckfehlern felilt es nicht , und viele sind von der Art, dass man nicht recht weiss, wofür man sie ansehen soll: z. B. S. 13 in d. M. niSht statt fniSN; S. 15 § 12, 1 n^ittj statt nSöry, welcher Fehler nicht nur S. 27 oben mit einem neuen sich zwei Mahl wiederhohlt, sondern auch im Parad. Taf.XH die ganze Columne lierunter. Ein falsches Citat ist § 48 a. E. e)Din-SM Prov. 30, G; denn in der angeführten Stelle heisst es vielmehr .^oin-^N. Zwei der auffallendsten Druckfehler finden sich aber neben andern in den Zahlwörtern: der eine, dass es S. 112 und 114 regelmässig nl.^ö statt nix» heisst, als ob es durchaus so sein müsste; der zweite, dass S. 113 und 114 von nabu; der Stat. constr. Djiotü, mit Segol statt mit Pathach, an- gegeben wird. Diese Consequenz ist um so merkwürdiger, weil sich derselbe Fehler nicht nur in Böttcher's Tabellen (Nr. XXV.), sondern auch bei ühlemann (Hebr. Sprachlehre S. 112.) und dem sonst so selbständigen Ewald (S. 492.) wieder findet. Alle scheinen ihn Hrn. Gesenius (Lehrgeb. S. 609.) zu verdanken.

Aus allem Gesagten geht hervor, dass wir Hrn. Reyher nicht aufmuntern können , die am Ende seines Vorwortes ver-

Ilanno : DIo Hebräische Sprache. 15

heissenen ^^Vornbungen zum lieber setzen a. d. Deutschen in's Hebräische'-' nebst der kurzen Syjitax herauszugeben; wenig- stens müsste er ihrer Ausarbeitung noch ein inelirjähriges gründ- liches Studium vorangehen lassen. '

Der Verf. von Nr. 3 ist keiner der gewöhnlichen Nachtre- tcr , sondern geht seinen eigenen Weg, Er hatte den Zweck, nach Vorr. S.IV, einem früher schon angekündigten praktischen Tlieile der Grammatik ^^eineu theoretischen vor anzuschicken^ und zwar einen ^ tvie er dem Kritiker^ der die Sprache ohne Puncte sieht ^ gelte?! könnte^ d. i. mit andern Worten^ die Sprache^ so loie sie loar^ zn nehmen. Sein Glaube war, eine solche Bearbeitung der Sprache müsse dem Philologen un- gemein nützen, ja ohne Durchdenkung der Sprache beim Ab- sehen der Piinctation (d. i. wohl abgesehen von derselben*?) sei fast gar keine kritische Sprachkenntniss möglich. Ein solches Verfahren hielt er für eine wesentliche Erleichterung des An- fängers , und versuchte also , ohne die hergebrachte Puncta- tion überhaupt zu verwerfen, vielmehr die Regeln, welche den Punctator leiteten, welche ihn und Hunderte vor ihm lesen lehrten, theils selbst zu entwickeln, theils auch nur den Gang der Entwickelung zu zeigen (S. VIII). Zugleich verspricht er auch, hier manches neue Wort mitzutheilen, und entschuldigt dadurch , was man ihm sonst allerdings zum Vorwurf machen könnte, dass er nicht immer die kürzeste Bahn gehe, sowie dass er oft zuerst die alten Meinungen bekämpfen müsse. (S. VIII. IX.)

Der Versuch des Verf. ist auch wirklich aller Beachtung und Anerkennung werth ; er bringt viele neue und eigenthüm- liche Ansichten zur Sprache, wenn schon darunter auch viel Unreifes und nicht gehörig Erwogenes sich findet; er berich- tigt manchen hergebrachten und stillschweigend geduldeten Irr- thum in den gangbarsten Grammatiken und Wörterbüchern, und giebt beiläufig den einen und andern nicht zu verachtenden Bei- trag zur Exegese einzelner Stellen des A. T. Dabei zeigt er eine rühmliche Belesenheit besonders in rabbinischen Schriften, de- ren oft ziemlich weitläufige Auseinandersetzung man darum we- niger tadeln kann, weil er nicht nur Anfänger, sondern auch Gelehrte als Leser vor Augen hatte.

Sehr richtig sind die Bemerkungen iiber die Mienen - und Geherdensprache der Hebräer imd anderer Naturmenschen, nahmentlich auch der Kinder , Vorr. S. X und Einleit. § 7 un- ten; beistimmen muss Rec.IIrn. II anno auch in der Erklärung des Bittwortes '»a, dass es nähmlich Pronomen sei, und seine bittende Bedeutung durch den Ton und die Geberde des Spre- chenden erhalte, und nicht zusammengezogen aus ■'IJS , Bitte! Gegen die letztere Erklärung darf wohl besonders auch noch der Grund geltend gemacht Averdcn, dass, während die Aus-

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Hebräische Srachkandc.

stossnn^ des V nur in ppätrrn Icliern. und haopt«ächlich im Clialdäisclieii vorkommt , das U' ^ in der an:;e-

uonimtncn ur-prünsliclH'n und ilt erscluint,

und docli schon in den ältesten h ii so ott findet : sokhc

Zusamnienzichuncca aber pll« mein nur alliuählich

lierrschend zu an erden. Die ) S. 1 16 giebt pro-

gsten Tlieils sehr pute Ansielite iin»r me \ erwandtschaft aller Spraclien, iihi r den natiii lieheipoeliurhen ('harakter der he- bräischen (wiewohl ihr die>er 'id zu^e- pclniehen wird 1, und über dien: ii der>.el- ben; womit zu versleichen sin die sinnreichen Krklärunzen mehrerer (^ninrnielilera S. HO. Intercjjsant ist dann ^J. 47 die Zu>;ininiensteilunjj der IhielUben, die »ich iiie mit einan- der vertraien, d. li. die nie w tcr in einer noch zwei Stamm- pylben unniittc Ihar auf einandeifoigcn, i»eil der Mund «ecen ihrer La\itähnli<liktit >i( iichin oander au<*zu»prerhen >orniied, z. B. N und * , die doch im Cliaäischen sich gut mit einander vertragen. Üoch dass auch ."i nd 2t liieher gehören, wird durch r:£: (Jo'-aj. 0, 17. 33, 1 Jerera. 2, 1.'». 9, 9. 11. H Könn. 22, 13) und das oft \nrinimende Stammwort Y".; wi- derlegt. Auch die Nergieirhur der hebräi>rhen Pronomin« mit denen im CIriech. und Lat. , nd in neuern Sprachen i^l he- iehrend, so wie mehrere einztre Bemerknnsen über den Un- terschied der hehr. \ erbalformi. Das über "i^i* S. 71 gegen Gesenius Erinnerte, die Flinwidungea ge»en desnelbcn Leh- re iiher die Verba "ij {'.'c) S. T 79; v?l. lO.'j unten, über das Genus von -ilu,' S. 120 Anin**), über ^-2 S. 137 Anm. *), über i; und '•: S. 13!», Anm. *, über n»3^«^: S. 141 Anm. *) scheinen Uec. alle gegriindel, td der Wahrheit näher zu füh- ren, wenn auch nicht dieMlhuillemahl ganz zu treffen. Zu dem über nci.^t Gesagten rü::tl.ec. hinzu, das» es allerding'j auch in einem bejahenden Sat2 Torkoinmt, II Könn. 5, 20: : nc'iMC ITNC 'nnpS"! T"^nf< -niinCN-'s niT» <n. .\nch in der Erklärung der Worte p'^c-V.i-t ^p I Sara. 20, 12, da«8 es über- 7Uorgc/i bedeute S. 143 Anm. *) und iu der Ansicht S. 145 un

tcn, dass h ein Stammlaut, und ?.v dal Rec. schon früher unbewusst ni In der Ilaiiptansicht jeJoel buche darzustellen sucht, da> gelernt werden müsse, ist Kec muss sich auch gegen mehrere ; . desselben verwahren. Schon di musa gerechtes Bedenken erregen, der aller Punctation entbehren kann und dl derspruch gcräth. Er sagt näl-'' "^ ^" ctation soll also allerdings in hot richtige Aussprache befragt wiüeu, -I

crlänzert sei, traf inen, die: cm Lehr- ohne Puncte worden, und he Ansichten ine Grund ist doch I sicli in „Die 1 und un

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«e einemeits die allremeiBen regeln aufbewahrte, ander- tieit« dieLeseübliclikeit der ^iele unter keiner Kejrel stehenden Wörter, «o ffiit sie konnte, >fre»tc." S. V piebt er den Piinct in der Mitte des Con^onanten rielbeaeichniin^ tu; dureh denselben unterscheidet er S. ÜM.-n du *on ^^t* er knm^ nia ihr Sfier \on ma Kuh; ja S. 22 ittii rännit er 9«^ar ein, dass die Hebräer seil lanrer Zeit in >tbfällen Zrichen für die Vo- caliinterschfiduns jrbabt haben ozvn. Aber Nvcnn *AhA der Gelehrte die*«r Narbbnlfe olt bini", \\enn sojrar die lebende Sprarheihrer nirlit gans eutbehii konnte: varurn sollte man sie denn dem Lrrneiidrn entiieli«, und dadurch seine Krkennt- ni»« alie«» ^ereeelten Fundament« btranben, und sie zu einer iich\rank enden , unbe-tirnn>!en id «inseltijren niaclun*? Denn fällt in die Auren, nie unxin»si-«i? dir \u«.s|Maoh«' werden mh^iote, wfim man nach dt-«; \«l \ «tr«clilare >ie nur in den Wortcrlnirhern bcilurcn und li allrnfalls in lHteiiii>chen UuchHtabeu au^drVuken wollfe. Vf >ch\Mr, ja unmojrli« h wäre es, «o die lanje«-n und kurxen , hin n und ganzen \ ucale genü- gend %n nuter>rh«idfn*! Der Vif sajrt freilich, wenn man D*'^';:^*: linde, «o w i*«»e man clelc. da«<s es ct*r!2t: oder auch C*^*~2r: ffi'lc^cn werden könne; ah konnte es uirbt auch ::*«'"*3>3 hei««en . wie S. *J2 c*:fr~r:** K^'ht \%cun ich die Buchstaben r^c'S finde, wie kann it h »»ocleiel ui-^seii , ob n'iuS oder r::«^ oder rZK:\ odernzt,*-» gclccn «eleu muss*? >Vie kann itli ■'»«H*! (Imp. Kai) »ÄnaMHo (Imp. I*iel) it(«rsclielden , wa« so»ar vdH Gelehrten bei vorhandt'ner Pnncni«»n oft nirht ricliti* eiüaunt »Irdf \ni \erdii( litle«teii wird 4- SnsUmu «I«"^ \ crf. dadur<-h^ da««i er «rlhst <>U I ebler c> :■ n litire \u««sj)r«rh.- marbt ;

t. B. S. M2 '•"'■-^v lirnl fr /■ h statt tnlnniiniiilah ; \^\.

8. Kl oben, S. l'l in d >l. , S. fNii. «I. >!.; nsSc St. abs. liest 'er bald mlttrnuth . bald tnnhhnrt; ii. dffl. Ja eine Anmerkung S. 134, naeli der Abliandlonr «- Nomens, lä-^t ^ermulben; da«« d<r>>rf. noch uiil sirli •.( ib ^rlit snnr. eiui* und im Rei-' Ben ffene«eu »«l. ^'ie jnulel -o :

man ki« h kchon mehr zu iiieik> i All^rmeiue, d. h. wa« unier 1! werden di(*«e Regeln in der / ■It Tabellen % ' ' •er aiirh mit L ebe Wiiirrkrn Weise eine St' Der \err I)4'i«pir-ien zu 7 fertr Punctati«

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)6 Hebräische Sprachkunde.

stossung des V nur in spätem Büchern, und hauptsächlich im Clialdäischen vorkommt, das Bittwort -n nirgends in der ange- nommenen urspriinglichen und vollständigen Gestalt erscheint, und doch schon in den ältesten Biichern sich so oft findet; solche Zusammenziehungen aber pflegen insgemein nur allmählich herrschend zu werden. Die Einleitung S. 1 16 giebt